Regisseurin, Kostümbildnerin
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Der Vetter aus Dingsda

 

 Der Vetter aus Dingsda

Puppiges Operettical mit all-in-one Besetzung von Jasmin Sarah Zamani und Richard Glöckner,
basierend auf dem Original nach einem Lustspiel von Max Kempner-Hochstädt,
Buch von Herman Haller und Rideamus
Musik von Eduard Künneke

Premiere
21.04.2024, Eduard-von-Winterstein Theater

Musikalische Leitung und Live Musik
Peggy Einfeldt

Puppenbau
Paul Ebell, Alexander Müller-Leichsner

Ausstattung
Richard Glöckner und Jasmin Sarah Zamani

Darsteller/Sänger
Richard Glöckner, Peggy Einfeldt

Fotos
Dirk Rückschloß

zum Eduard-von-Winterstein-Theater:

https://www.winterstein-theater.de/1436-Der-Vetter-aus-Dingsda

Kritik:

Freie Presse, 23.04.24, Thorsten Kohlschein

“Das Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz entrümpelt in seiner jüngsten Produktion auf sehr elegante Weise die Operette „Der Vetter aus Dingsda“. Und kommt dabei mit einem einzigen Sänger aus.”

“…was am Sonntagabend vor 50 begeisterten Zuschauern auf der ausverkauften Studiobühne unterm Dach des Theaters ablief…”

„Was soll man sagen: Es funktioniert ganz fantastisch. Musikalisch begleitet und gelegentlich assistiert von der Schauspielmusikerin und Korrepetitorin Peggy Einfeldt an Klavier und Xylofon sowie auf Gitarre und Akkordeon, spult Glöckner in einer geradezu unfassbaren stimmlichen Wandlungsfähigkeit und ohne Verschnaufpause sprechend und singend die Geschichte der jungen Julia ab.”

“Viel maßgeblicher ist es, mit welcher Selbstverständlichkeit Richard Glöckner simultan zu seinem wohltuend zurückgenommenen, meist auch gut verständlichen Gesang die Puppen führt. Es ist eine Kunst für sich, das so zu tun, dass sie ein Eigenleben zu haben scheinen, sie so agieren zu lassen, dass die Aufmerksamkeit des Publikums gänzlich auf die aus toter Materie wie Draht, Filz, Schaumstoff, Plastik und anderen Materialien bestehenden Gebilde übergeht, obwohl der, der sie führt stets deutlich zu sehen ist. Glöckner zelebriert das mit solch einer Routine, solch einer Inbrunst, solch einem Geschick, zwischendurch sogar noch mit einer gelungenen Schattenspiel-Einlage…”

“Durch all das bekommt die vermeintlich so vertraute Operette neuen Charme, Leichtigkeit, Spontaneität, Ironie, Witz.”

“Natürlich bedient der über 100 Jahre alte Stoff zahlreiche in die Jah- re gekommene Klischees und Geschlechterrollen. Dafür mag nur die Liedzeile „Kindchen, du musst nicht so schrecklich viel denken! Küss mich, und alles wird gut.“ herhalten. Da weiß man Bescheid. Dieser Umstand wird im Finale elegant abgefangen durch ein Transparent mit dem Text „Hier könnte Ihre Kolonialismus-Kritik stehen“. „Kolonialismus-“ steht auf dem obersten Blatt einer Art von Abreißblock, unter dem nacheinander noch die Wörter „Sexismus-“, „Heteronormativitäts-“ und „Operetten-“ erscheinen. Damit wäre auch das hinreinchend geklärt.”