Regisseurin, Kostümbildnerin
GP_Viel_Laerm_um_nichts-7862-ARW.jpg

Viel Lärm um nichts

 

Viel Lärm um nichts

von William Shakespeare

Premiere
23.09.2023, Eduard-von Winterstein-Theater


Darsteller*innen
Nadja Schimonsky, Anna Bittner, Benedict Friederich, Rouven Klischies, Gisa Kümmerling, Marvin Thiede, Marie-Louise von Gottberg, Udo Prucha

Bühne und Kostüm
Monika Frenz

Musikalische Einstudierung und Livemusik
Peggy Einfeldt, Markus Teichler


Fotos

Dirk Rückschloß

Kritik:

Freie Presse, 24.09.2023, Maurice Querner

“Viel Lärm um nichts" in der Inszenierung von Jasmin Sarah Zamani hat zu diesem Zeitpunkt komplett die Tonalität gewechselt. Denn bis dahin konnte sich das Premierenpublikum an einer schwungvollen Komödie und ihren Akteuren auf der Bühne erfreuen. Diese war lediglich mit Stegen aus Holzpaletten und Lamellenvorhängen ausgestattet. Das Budget verwendete Monika Frenz eher für coole Kostüme, die man hätte auch auf Laufstegen in Mailand oder Paris vermuten können. Das war ein Fest für das Auge. Doch Zamani arbeitete auch mit dem Text, der damit zugänglich auch für ein jüngeres Publikum ist. Und so sah und hörte man Benedict Friedrich als Claudio gern zu, wie er sich heftigst in Hero verliebte, um sich dann geradezu verzweifelt und extrem verletzt zu rächen.”

“Beweisen dürfen die Schauspielerinnen und Schauspieler auch ihr musikalisches Talent. Denn Regisseurin Zamani unterlegt das Geschehen auf der Bühne mit deutschen Popsongs, die Schauspielerinnen und Schauspieler mal allein, mal im Chor zum Besten geben. Die Lieder fügen sich geschmeidig in die Handlung ein, noch ein paar Songs mehr und aus "Viel Lärm um nichts" wäre ein astreines Musical geworden.
Mit dem Stück hat die Schauspielsparte des Winterstein-Theaters womöglich einen Hit gelandet - aufgrund einer sehr stimmigen Inszenierung und eines sehr spielfreudigen Schauspiel- Ensembles. Sich auf ein jüngeres Publikum einzulassen, gleichwohl das ältere nicht zu verschrecken, dabei auch noch einen klassischen Stoff zu bemühen, ist sicher ein Wagnis. Doch das Team … hat das mit dieser Spielzeit-Eröffnung bravourös geschafft. Das Publikum feierte "Viel Lärm um nichts" ausgelassen und mit "Standing Ovations".”

Annaberger Wochenblatt, Okt.2023, Eva Blaschke

“Die zweite Verbeugung erfolgt dann vor der Regisseurin Jasmin Sarah Zamani. Von ihr stammt auch die neue (Text)Fassung des Werkes. So etwas so hinzubekommen, dass dem Zuschauer die Bearbeitung erst hinterher bewusst wird, ist große Kunst. Heißt es doch, dass der Originalton und –geist des Werkes getroffen wurde.

Da die Frauenfiguren an diesem Werk das ohnehin Interessanteste sind, werden in dieser Inszenierung auch einige Rollen mit Frauen besetzt, welche im Original Männer sind. Der Handlung tut das keinen Abbruch. An einigen Stellen sind die Beweggründe der Figuren dadurch sogar schlüssiger. Das ausgiebige Beleuchten der einzelnen Charaktere ist möglich, weil das Stück auf acht Rollen reduziert wurde. Vermissen tut man nichts, die Handlung gewinnt dadurch eher an Schärfe.

Ergänzt und erstaunlich schlüssig vertieft wird das Ganze durch moderne Gesangseinlagen. Hätten Sie erwartet, dass man das Innenleben von Shakespeare-Charakteren mit Udo Lindenberg oder Culcha Candela passgenau beschreiben kann? Also ich nicht. Umso beeindruckter war ich. Es verbinden sich alle Elemente gekonnt zu einem erfrischend spritzigen und sehr unterhaltsamen Abend.

Die Ausstattung von Monika Frenz steht dem nicht nach. Sie ist überaus durchdacht, auf die Aussageabsicht der Regie und die Körper der Schauspieler, abgestimmt in Verbindung von alten Elementen mit aktuellen Kleidungsstilen. Die acht Darsteller liefern eine gute, geschlossene Ensembleleistung, mit große Emotionen und viel Spielfreude.

Von mir gibt es eine klare Besuchsempfehlung. Diese Inszenierung ist für Shakespeare-Einsteiger, Sprachliebhaber und Jugendliche gleichermaßen geeignet. Hut ab!”